Wie vom See-Wetterdienst vorhergesagt hat der Meltemi um Mitternacht nach gelassen und heute morgen um 8:30 wehte nur noch ein laues Lüftchen.

Wir gaben unseren treuen Mini-Chevy zurück und genossen eine ausgiebige Dusche die das Caf’é gegenüber unserer Marina für 5,- EUR angeboten hat.

wir verlassen Mykonos
wir verlassen Mykonos

Danach gab es ein Frühstück im Cockpit und dann um 10:15 legten wir ab.

Erst sah alles ganz entspannt aus. Nachdem etwa die Hälfte der Ankerkette hochgeholt war erfasste unseren Anker ein unheimliches, dunkles, langes und sehr starkes Seemonster. Seine Tentakel schlangen sich immer fester um unseren Anker und unsere Ankerkette. Zu allem Unglück kam nun auch wieder Wind mit 15-18kn aus Nord auf. Norman und Walter rangen vorne am Bug mit dem bösartigen Monster aus der Tiefe. Ich versuchte die Nemesis einigermaßen gerade zu halten. Der Wind und das Monster drehten die Nemesis rum. Unsere Ankerkette verdrehte sich sich ein Hefezopf. Als ich auf Wunsch von Norman und Walter versuchte durch „drehen auf dem Teller“ den Hefezopf wieder zu entwirren, zerrte und riß das Monster immer stärker.

Schließlich kamen wir der Südmole immer näher.

Nun musste schnell gehandelt werden. Wie der Hochseefischer der mit dem Tunfisch kämpft und mal mehr Leine gibt und mal wieder Leine aufrollt gaben die Jungs mehr Ankerkette.

Dennoch mussten wir nun zügigst an der Südmole anlegen. Schnell die Leinen klar, Norman spurtete an den Backbord-Festmacher, Walter kämpfte weiter mit dem Monster aus der Tiefe.

Unser Heckanleger verwandelte sich aufgrund der langen Ankerkette schnell in einen Längsanleger. Zügiges umhängen der Fender war nun gefragt. Karin, Martina und ich wirbelten die Fender durch die Luft und Norman quetschte sie an der Backbordseite dazwischen.

Als die Nemesis dann etwas zur Ruhe kam, schlug Walter vor nun wieder Kette reinzuholen. Ich war skeptisch ob unser zartes Ankermotörchen das mitmacht. Mangels Alternativen begann Walter Zentimeter für Zentimeter unsere Ankerkette einzuholen. Mit Fußkraft (treten auf die Ankerkette) und anschließendem Aufrollen der so gewonnen Zentimeter loser Ankerkette zog es uns erst wieder von der Mole weg und dann drehte es uns wieder ran.

Plötzlich gab Walter das befreiende Zeichen das der Anker oben ist.

Das Monster hatte wohl von uns abgelassen.

Nach mehr als 30 Minuten Kampf legten wir dann endgültig von der Mykonos Marina ab.

Abschied von Mykonos
Abschied von Mykonos

Überglücklich steuerten wir Kurs Syros.

Die Crew IV hatte wohl auch den richtigen Wind mitgebracht.

Noch in der Hafenbucht von Mykonos, zwischen drei großen Kreuzfahrtschiffen setzten wir die Segel. Mit Halbwindkurs und 16kn Wind aus Nord brauste die Nemesis mit bis zu 7,1 kn auf Syros zu.

 

Bei der Geschwindigkeit müssen wir aufpassen das wir nicht an Syros vorbeipreschen.

Leider war die Rauschefahrt nach 1,5 Std. schon wieder vorbei. Der Wind ließ auf 5kn nach und wir machten kaum noch Fahrt.

Der Yanwar-Diesel-Wind brachte und schließlich nach Syros zu dem kleinen Hafen von Phoinikas.

Um 17:00 legten wir in dem schon recht vollen Hafen in der Lücke zwischen zwei Yachten an.

Im Kontrast zu dem super touristischen Mykonos war Phoinikas ein sehr angenehmer Liegeplatz.

Abends verwöhnte uns Norman mit „Oma-Salat“ und ganz hervorragenden Spagetti mit Tomaten-/Zuchini-Sauce.

Mit Rodger Hugson, Elton John, Bruce Springsteen und anderen Rock-/Pop-Größen ließen wir den Abend ausklingen.

 

One Comment

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *