Da am Samstag Mittag die Zusatz Crew V auf Hydra ankommt, entschlossen wir uns bereits heute nach Kea zu segeln um am Freitag Früh-Morgens von Kea nach Hydra zu fahren und dann zwei Nächte auf Hydra zu bleiben.
Somit fiel die zweite Ankerbucht aus und nach einem relaxten Morgen mit Schwimmen, Schnorcheln und Chillen gingen wir um 12:30 Ankerauf und steuerten Kurs Kea.
Norman brachten wie immer Ralfs Hochseeangel aus. Eigentlich mehr als eine Art Ritual denn Ralf hatte damit außer einer Plastiktüte in 2007 noch nie etwas gefangen.
Insofern waren unsere Erwartungen hinsichtlich eines Fanges nicht sonderlich hoch.
Nach ca. 2 Stunden Motorfahrt (es war nahezu windstill und das Meer fast spiegelglatt), zuckte die Angelschnur plötzlich. Dann wurde das Zucken immer heftiger. Norman war gleich zu Stelle und begann die Schnur aufzurollen. Als der Blinker noch ca. 15m von unserem Heck entfernt war, sah man den kapitalen Fisch knapp unter der Wasseroberfläche. Breites Grinsen machte sich in Normans und Walters Gesicht breit. Ralf wird es wohl nicht fassen. Man kann mit seiner Angel tatsächlich Fische auf dem offenen Meer fangen.
Nun machte sich auf der Nemesis Hektik breit. Ein Eimer musste rangeschafft werden, die Fahrt musste verlangsamt werden und schließlich stoppen wir. Karin bekam die Aufgabe Walters Fischtöter zu suchen und den Anglerhelden zu reichen. Der Skipper wurde beauftragt eine Plastiktüte zur Aufbewahrung des Fangs zu organisieren. Martina dokumentierte alles fotografisch.
Norman und Walter schmiedeten bereits Pläne für die Zubereitung.
Als der Fisch im Kühlschrank verpackt war, sah man in Normans und Walters Augen das Jagdfieber blitzen. Sofort wurde die Angel wieder vorbereitet und neu ausgebracht.
Und siehe da, keine halbe Stunde später biß der Nächste an. Diesmal hatte Walter die Ehre die Angelschnur aufzurollen und den Fisch vom Haken in den Eimer zu verfrachten.
Die Nemesis Crew wusste nun schon was zu tun war: Fotoapparat, Fischtöter, Plastiktüte und die Außendusche zum reinigen.
Das Geheimnis des Erfolgs sind die Insider-Hochsee-Angler Anweisungen die Walter über seinen iPod abgerufen hat (man beachte die Ohrstöpsel).
Ein Drittesmal hat es dann leider nicht geklappt und so legten wir um 17:15 Uhr auf Kea in Vourkari an.
So idyllisch wie der Ort im Hafenführer beschrieben wird, fanden wir ihn nicht.
Martina fragte de Wirt in der Taverne gegenüber ob sie unsere beiden Fische heute Abend zubereiten. Der Wirt bejahte dies und bot an das er sie auch ausnimmt.
Unsere beiden Anglerhelden nahmen das Angebot des Wirtes an. Ich hatte erwartet das Walter der Sache misstraut und zumindest ständig bei den Fischen bleibt. Zu meinem großen Erstaunen vertraute er dem Wirt.
Martina und ich machten vor dem Abendessen noch einen Ausflug hoch zur Chora und zu dem 2.500 Jahre alten steinernen Löwen von Kea.
Die Chora ist absolut sehenswert. Die engen Gassen und die weißen Häuser verströmen echte griechische Lebensart.
Die ca. 2km von der Chora zum Löwen verlaufen über eine größtenteils gepflasterten schön verschlungenen Pfad der immer wieder neue großartige Ausblicke bietet.
Als wir beim Löwen ankamen, begann es bereits zu dämmern und wir waren die einzigen Besucher.
Für sein Alter von 2.500 Jahren ist der Löwe erstaunlich gut erhalten.
Der Legende nach hat ihn ein ionischer Künstler im Auftrag der Frauen von Kea aus dem Fels gemeißelt. Er blickt in die Richtung aus der Nymphen nach Kea kamen und alle Frauen töteten um die athletischen Männer von Kea für sich zu haben. Der Löwe wert mit seinem Blick die Nymphen ab.
Um 20:30 waren wir dann zurück in der Taverne am Hafen und genossen die leckeren Vorspeisen und vor allem die beiden von Norman und Walter gefangenen Fische.
Trotz der Mega-Party die eine ausgelassene, jugendliche, französische Crew auf deren Boot direkt vor uns veranstalteten, gingen wir um 23:00 in unsere Kojen da wir ja morgen früh los wollen nach Hydra.