Gegen 10:00 Uhr verließen wir die noch halb im Schatten liegende Vromi Bucht und schlugen Kurs Richtung Kephalonia ein. Die Motorfahrt führte uns bei sehr ruppiger See an der Westküste von Zakynthos entlang.

Ausflugs-Boot im Element
Ausflugs-Boot im Element

Wir passierten auch wieder die Schiffswrack-Bucht, die nun von zahllosen Ausflugsbooten angelaufen wurde. Vollführte schon unsere 12,3m lange Nemesis eindrucksvolle Sprünge, so hüpften die teils nur 7m langen Motorboote, vollbeladen mit Touristen, sehr respekteinfößend über die Wellen. Die Insassen hatten sicherlich Ihren Spaß, sofern sie Rollercoaster-Liebhaber waren.

Die Navagio-Bucht sah im Morgenlicht lange nicht so karibisch aus, wie am Spaätnachmittag, als wir dort waren. Wir fühlten uns so nochmals bestätigt, die richtige Tageszeit für unseren Besucht der Traum-Bucht gewählt zu haben.
Je näher wir der Nordspitze von Zakynthos kamen, umso mehr legte sich der Wind und die See wurde nahezu spiegelglatt.

Nach etwa 2 Stunden war es wieder das genaue Gegenteil.

noch ein Ausflugs-Boot
noch ein Ausflugs-Boot

Außer das wir zweimal großen Fähren ausgewichen sind, die stur ihre Bahn durch das ionische Meer zogen, gab es keine nennenswerten Vorkommnisse.

Um etwas 16:00 setzten wir bei 20kn Wind die Segel. Da der Wind keine 10 Minuten später auf 25kn und mehr zulegte holten wir die Segel aus Respekt vor der Schräglage wieder ein.

Somit neigte sich auch unser 10`ter Tag auf See dem Ende, ohne das wir nennenswert gesegelt wären. Vermutlich hat Felix Recht wenn er sagt „Wind-Verarsche“.

 

 

Kefalonia Fähre im Ionischen Meer
Kefalonia Fähre im Ionischen Meer

Je näher wir Evphirmia kamen umso mehr legte der Wind zu. Na das konnte ja heiter werden beim Anlegen. Wir überlegten auch schon Ausweichziele das es auch im Hafenbecken immer nur mit 23kn aus NW blies.

Nur das eindeutige Winken eines Menschen am nahezu vollen Kai führt bei uns zum Entschluss es doch zu versuchen.

Die inzwischen eingespielte Crew wusste was sie tat und so liefen wir rückwärts zu der freien Stellen zwischen einer englischen und einer österreichischen Yacht.

Als der Kai schon zum Greifen nahe war, stockte wieder einmal der Lauf der Ankerkette. Wir hatten das schon einige male beim Anlegen. Der Hafen-Einweiser gab energische Anweisungen „don’t stop the Chain“. Norman rief zurück „wenn gehen würde würde ich das schon machen“.

Ich gab Vollgas rückwärts aber die Nemesis bewegte sich keinen Zentimeter mehr. Als ich Vorwärts fuhr, in der Absicht erst Anker auf und dann einen neuen Anlauf zu machen, entschied der hilfsbereite Mann das wir weiter rückwärts fahren sollten.

Track Vromi nach Ecphimia
Track Vromi nach Ecphimia

Zwischenzeitlich trieb uns der Wind schon in Richtung der Ankerkette der österreichischen Yacht. Der Marinero schwang sich in sein Schlauchboot und versuchte unseren Bug vom Österreicher wegzudrücken, was aber nicht so richtig gelang. Wir liefen inzwischen wieder mit voller Kraft rückwärts und die Ankerkette hatte Erbarmen mit Norman und lieft wieder raus.

So schafften wir unseren Anleger bei diesem Wahnsinns Wind.

Wir waren stolz auf uns, zumal der Marinero uns sagte das sei ganz normal bei diesen widrigen Bedingungen.

Norman stellt fest das durch dieses kurzzeitige wieder raus unsere Kette nun über der des Österreichers lag, was er denen auch gleich mitteilte.

Da die verständnisvollen Österreicher Morgen gegen 9:00 ablegen wollten, hieß das für uns dann bereits zu seien um ggf. auch abzulegen und dann wieder neu anzulegen.

Da der starke, böige Wind erst gegen 22:30 nachließ gab es heute keinen lauschigen Cockpit-Abend, sondern alle gingen zeitig in die Koje.

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